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2018

12. bis 14. Oktober 2018

Ort

Panorama-Gasthof "Burgschänke"
Burgbergweg 4, 90559 Burgthann
Telefon: +49 9183 95638 0
E-Mail: info@burg-schaenke.de

Organisation

Christl und Jürgen







Es Geschichtle

von Edwin Griebel

Und wieder war es soweit. Das Semestertreffen rief und alle kamen. Diesmal führte uns die Reise in das Nürnberger Umland, besser gesagt geradewegs nach Burgthann. Überrascht wurden wir nach der fast staufreien Anreise des Freitagabend Heimreiseverkehrs von der stolzen Burg Thann aus dem 12. Jahrhundert.

Christl und Jürgen hatten das Semestertreffen Quartier in unmittelbarer Nachbarschaft zur Burg ausgewählt. Diese präsentierte sich mächtig und stolz. Der Semestertreffen Empfang auf der Terrasse des Panorama-Gasthofes Burgschänke servierte uns, neben einem ersten Trunk, eine strahlende Aussicht auf mächtige Burgmauern und Burgfried sowie eine erstklassige Sicht hinunter in das Schwarzachtal. Die Sonne strahlte mit ihrer milden Herbstkraft mitten in die fröhlichen Gesichter der eintreffenden Semestertreffler. Schnell waren die Zimmer in der Burgschänke und im benachbarten Gästehaus zugeteilt.

Das köstliche Abendessen unterstützte die gute Stimmung. Die Ereignisse und Änderungen der letzten Monate in den Familien und dem beruflichen Umfeld standen im Mittelpunkt der Gesprächsrunden. Erste wertvolle Erfahrungen aus dem neuen Status des Ruhestandes und den Umgang damit konnte speziell Reinhard berichten.

Die Einsamkeit und Ruhe von Burgthann sorgten für einen guten, genussvollen Schlaf. So fiel es manch einem Semestertreffler schwer sich, endlich in der Wochenendstimmung angekommen, kurz nach 8 Uhr zum Frühstück aufzuraffen. Aber der Ruf der Gemeinschaft war dann doch stärker das Frühstück in geselliger Runde zu genießen. Gestärkt trafen sich alle um zur traditionellen Wanderung aufzubrechen. Sofort ging es steil bergauf. Einige Lungen freuten sich über die frische Luft. Diese wurde jäh durch stinkende Dieselluft eines vorbeituckernden altertümlichen Bulldogs verpestet. Der Kreislauf manch Mitwanderers, Mitwanderin wurde beachtlich angefeuert und sorgte so für den morgendlichen Schub bergauf.

Gekonnt lenkten uns Christl und Jürgen durch die unbekannte Landschaft. Überrascht wurden wir vom Ludwig-Donau-Main-Kanal auf der sog. Scheitelhaltung und staunten nicht schlecht über die technische Raffinesse der Altvorderen. Behutsam eingebettet in die Hügellandschaft liegt der Kanal da und strahlt Ruhe und Gelassenheit aus, die sich auf die ganze Truppe übertrug. Gemächlichen Schrittes eroberten wir Stück für Stück des Kanals, querten ihn an einer Schleuse bis uns eine neue Richtung bei Dörlbach zum Verlassen des Kanalweges vorgegeben wurde. Bergab erreichten wir nach einiger Zeit das Schwarzachtal. Allmählich machte sich im Tal der Magenlandschaft Einzelner leichtes Hungergefühl breit. Und nun auch noch eine Steigung hinauf nach Grünsberg. Schnell stellte sich der Aufstieg als Durstförderer heraus, kurz und knackig. Das passte. Auf der Terrasse des Gasthauses Postmeister waren die Durstlöscher schnell bestellt und das mediterrane Angebot bot eine gute Mittagsmenüauswahl. Zwischenzeitlich wurden die Semestertreffler mit dem Eintreffen von Sebastian mit seiner Familie überrascht und Oma Jutta und Opa Edwin wurden von den Enkeln in Beschlag genommen.

Gestärkt und mit neuer Kraft ausgestattet wurde der Weiterweg nach Burgthann gestartet. Unterwegs an der Sophienquelle sorgte ein Stopp für die Zeit den obligatorischen Umtrunk des inzwischen ausgereiften Quittendestillates von Klaus und Claudia zu genießen. Das Destillat reifte über die Jahre vom frechen jungen bissigen hin zum weichen genussvollen Schnaps. Ernüchternd stellte Klaus fest, dass dies das letzte verfügbare Quantum war. Wie soll das die nächsten Jahre weitergehen ohne reifes Destillat von Klaus? Fragen über Fragen und die Sorge, ob sich eine Lösung für das Treffen 2019 findet.

Locker gelöst für dieses Mal ging es über einen interessanten Trail nach Burgthann zurück. Steil hinauf zur Burg Burgthann forderten die Kraftreserven ein letztes Mal heraus. Glücklich und zufrieden sorgten Kaffee und Kuchen für einen gelungenen Wanderabschluss im Panorama-Gasthofes Burgschänke.

Endlich war Zeit für die berühmt berüchtigte Schafkopfrunde! Uli, Christl, Roland und Thomas eröffneten das lang ersehnte Spiel. Walter und Klaus konnten es gar nicht abwarten als Brunzkarter ins Schafkopfgeschehen eingreifen zu dürfen. Die Spannung stieg, wann endlich mal jemand den berühmten Weg gehen musste, damit einer dieser Beiden einspringen konnte. Engagiert bei der Sache verging die Zeit für sie viel zu schnell während andere die Zeit zum Relaxen nutzen.

Die Burgschänke bereicherte mit Köstlichkeiten das Abendessen und ließ uns den Tag noch einmal Revue passieren.

Aber halt, mit einem Moment auf den anderen änderte sich etwas in der Abendrunde. Der Gästeraum wandelte sich in einen mittelalterlichen Palas, aus dem einfachen Abendessen entstand eine ehrwürdige Tafelrunde unter Gleichgesinnten. Denn plötzlich stand Ritter Glucks von Weizenstein mitten im Raum. Endlich, ja endlich konnte Reinhard, Ritter aus Leidenschaft, sich in seiner Glanzrolle als Glucks von Weizenstein in das Semestertreffen einbringen. Im selbstgewirkten Kettenhemd, ausgestattet mit einem rasiermesserscharfen Schwert betrat er, Ritter Glucks von Weizenstein den Palas und trat vor sein Gefolge. Ritter Glucks von Weizenstein brachte seine Vorstellung der ehemaligen Kommilitonen aus seiner hochlöblichen Sicht ins Spiel. Zehn Namen und deren Verbundenheit zu bedeutenden Personen hatte er parat, wohlüberlegt, eben dem Stande eines Ritters gebührend für die jeweilige Person wohlfeil zugeordnet.

Den Beginn des Vorstellungsreigens eröffnete er mit Markgraf Roland, ausgestattet mit seinem Signalhorn Olifant und als Gefolgsmann Karl des Großen. Als nächster folgte Edwin von Northumbria in England, zeitweise König des selbigen Landstriches. Weiter ging es mit Thomas von Absberg als der Schrecken Frankens und Kumpel von Götz von Berlichingen. Aus dem Gefolge stellte Glucks von Weizenstein nun besonders die einzige Dame der Semestertreffen Tafelrunde heraus mit Christine de Pizan als Visionäre Feministin. Weiter beschrieb der Ritter aus Leidenschaft den Kreuzritter Ulrich II. von Kärnten und Kreuzritter Hubertus von Untersberg und band den Kreuzzugprediger Bernhard von Clairvaux ein. Aus dem Gefolge benannte er Ritter Klaus Lembeck als Widersacher von König Waldemar und schloss die Gründung der Semestertreffen Tafelrunde mit der Vorstellung von Walter von der Vogelweide ab. Walter von der Vogelweide konnte just in diesem Moment nicht zu seiner Laute greifen, die ihm wohlfeil abhandengekommen war, so dass der Minnegesang Walters zur Erbauung der Tafelrunde entfallen musste.

Welch grandioses Schauspiel, welch Wohlgefallen! Das niedere Volk in den sich an den Palas anschließenden schlichten Gasträumen staunte nicht schlecht als die Semestertreffen Tafelrunde im rauschenden Applaus dem Ritter aus Leidenschaft Glucks von Weizenstein die Ehre erwies.

Ein völlig neuer Blick auf die Kommilitonen des Semestertreffens. Dank an den Ritter aus Leidenschaft Glucks von Weizenstein für die edle Vorstellungsrunde!

Ob der eine oder die andere wohl noch im Schlaf holdselig von der Semestertreffen Tafelrunde träumte wurde nicht bekannt.

Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen stand das obligatorische Semestertreffen Foto an. Ein Standardprozess, der sich über die Jahre etabliert hat, Routinegriffe beinhaltet und doch immer wieder für Verwirrung beim Aufstellen zum Gruppenfoto sorgt. Das Schöne, es wird viel gelacht. Zunächst fand im Burggraben ein erstes Fotoshooting statt. Danach wechselten wir in den Burghof. Das war der ideale Ort mit neuen Perspektiven auf und um die Treppe zum Museum herum. Gekonnt wurde dies letztendlich abgewickelt mit einem fröhlich breiten Grinsen aller Semestertreffler.

Anschließend bot sich die Gelegenheit geschichtliches zur Burg Burgthann und dem Ludwig-Donau-Main-Kanal zu erfahren. Das Museum der Burg Burgthann wurde uns durch eine Museumsführung nähergebracht einschließlich des berühmten Fundes des Goldkegels bei Ezelsdorf. Gestärkt mit kulturellen Hintergründen fuhr ein Teil der Mannschaft zur Waldschänke Brückkanal bei Feucht. Die Waldschänke Brückkanal liegt unmittelbar am Ludwig-Donau-Main-Kanal und am Beginn der Schwarzach Schlucht. Genau hier starteten wir zu einer einstündigen Tour durch den Schwarzach Durchbruch, der uns mit den mächtigen Sandsteinfelsen und der Geologie überraschte.

Nach der Rückkehr verweilten einige noch im Biergarten der Waldschänke, während sich andere für die Heimreise entschieden. Verabschiedungen hier, gute Wünsche dort und ein herzliches Servus, Ade und „Bis bald“ schlossen das gelungene Semestertreffen 2018 ab.

Christl und Jürgen, herzlichen Dank für die tolle geschichtsträchtige Organisation in und um Burgthann herum.